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1. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 76

1874 - Kreuznach : Voigtländer
76 43. Der Krieg gegen Pyrrhus 380-275. Frevel gegen rmische Kriegsschiffe und Beleidigung der Genugthuung fordernden Gesandten veraulate die Rmer zum Kriege mit der reichen griechischen Seehandelsstadt Tarent. Die weichlichen Tarentiner erhielten Hlfe durch den kriegstchtigen König pyrrhus von Epirus. Pyrrhus siegte (durch seine Elephanten) bei Heraclea 28h, vermochte aber nicht durch seinen beredten Gesandten Cineas den rmischen Senat, jene Versammlung von Knigen", zum Frieden zu bewegen, als der blinde Appius Claudius an die altrmische Sitte erinnerte, im Unglck nicht nachzugeben. Der unbestechliche und unerschrockene Rmer Fabricius flte dem Pyrrhus nur erhhte Achtung vor seinen Feinden tin. Nach einem neuen, aber theuer erkauften und erfolglosen Siege: bei Ascnlnm 279 (noch ein solcher Sieg und'ich bin verloren") gab Pyrrhus, hingerissen durch den Edelsinn des Fabriius, der ihm den Vergiftungsanschlag seines Arztes entdeckte, alle rmischen Gefangenen ohne Lsegeld frei und ging, unbefriedigt von seinen geringen Erfolgen gegen die Rmer, nach Sicilien, um fr Syrakus gegen die Karthager zu kmpfen. Drei Jahre darauf nach Italien zurckgekehrt, wurde er von Curius Dentatus 275 bei Beneventum (frher Maleventum) geschlagen, so da er den Krieg gegen Rom aufgab und Italien verlie. (Er starb kurze Zeit nachher in Argos). Tarent ergab sich nach einigen Jahren (272) den Rmern, und seinem Falle folgte die Eroberung von ganz Unteritalien. Das Land von Italiens Sdspitze bis zum Rubico (das eigentliche Italien) war jetzt römisch. Durch diesen Krieg wurden die Rmer wie mit der Kriegskunst so auch mit der Bildung und Sitte der Griechen bekannt. Erste Silbermnzen in Rom. Bis dahin einfache, reine Sitten, kein Aufwand in Wohnung und Lebensweise; Senatoren und Consuln be-bauten ihre Aecker: Cincinnatus, Cprius Dentatus, Fabricius u. a.

2. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 260

1874 - Kreuznach : Voigtländer
260 Flotte unter dem englischen Admiral Codrington vernichtete in der Seeschlacht bei Navarin 1827 (20, Oct.) die trkisch-gyp-tische, und ein franzsisches Heer nthigte den Ibrahim Morea zu rumen. Griechenland (das alte Hellas, den Peloponnes, Enba und die Cycladen umfassend, 900 Q.-M. mit einer Million Be-wohnern) wurde ein selbststndiger Staat und erhielt nach der Er-mordung des Prsidenten Capo d'jftria den jungen bayerischen Prinzen Otto zum Könige 1832. Nach 30jhriger Regierung wurde König Otto durch einen Militr-aufstand zu Athen aus dem Lande vertrieben (Oct. 1862) und, nachdem der Prinz Alfred von England die griechische Krone abgelehnt, der zweite Sohn des Knigs von Dnemark als Georg I. zum König von Griechenland erwhlt (1863). England entsagte dem Protectorat der die jonischen Inseln, die nun mit dem Knigreich Griechen-land vereinigt wurden. 137. Rußland und die Trkei. 1. In Rußland regierte der Kaiser Alexander I. bis 1825. Ihm folgte, als er auf einer Reise nach Sdruland zu Tagaurog am asow'scheu Meere kinderlos gestorben war, sein Bruder Nikolaus (1825 bis 1855), zu dessen Gunsten der ltere Bruder Constantin auf die Krone verzichtet hatte. Ein kraftvoller Selbstherrscher, der eine bei seiner Thronbesteigung ausgebrochene Verschwrung mit fester Hand niederschlug, suchte Nikolaus Ru-lands innere Strke und ueres Ansehen zu mehren. In einem Kriege mit Persien erwarb er durch die Siege des Generals Paskiewitsch (Eriwanski) Eriwan. Darauf fhrte er einen ebenfalls siegreichen Krieg mit den Trken. (2.) 2. Das trkische Reich stand seit 1808 unter der Regierung des Sultans Mahmud Ii. Dieser rottete in blutigem Kampfe das bermthige alttrkische Jauitschareueorps aus und suchte seine Truppen, die Verwaltung seines Reiches und selbst die Lebensweise seiner Unterthanen in europischer Weise umzugestalten. Allein das Volk hatte lngst seine einstige. Kraft verloren und war nicht mehr im Stande, die Grenzen des Reiches gegen dessen krftigen Nachbarn, die wachsende Macht Rulands, erfolgreich zu schtzen. Wegen Nichterfllung frherer Vertrge,

3. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 55

1874 - Kreuznach : Voigtländer
55 Epaminondas, aus edler, aber armer Familie stammend in den Wissenschaften gebildet einfach und mig uneigenntzig durch persisches Gold nicht zu erkaufen trotz seiner Drftigkeit (der einzige Mantel) gewissenhaft bei Verwaltung von Aemtern engbefreundet mit dem reichen und vornehmen Pelopidas. Epaminondas drang darauf in den Peloponnes ein, befreite Messenien von Sparta's Herrschaft und rckte bis vor Sparta. Auf einem neuen Zuge nach dem Peloponnes siegte und fiel er in der Schlacht bei Mantinea 362. Schon vorher war Pelo-pidas (im Kampfe gegen den Tyrannen Alexander von Pher in Thessalien) geblieben. Mit diesen beiden Mnnern erlosch The-bens kurze Glanzzeit, und bei der allgemeinen Erschpfung ge-wann kein griechischer Staat seitdem die Hegemonie wieder. 29. Untergang der Freiheit Griechenlands. Whrend der vielen Kmpfe der griechischen Staaten gegen-einander war die frhere Tchtigkeit des Volkes mehr und mehr gesunken. Vaterlandsliebe und Sitteneinfalt waren dem Eigen-nn^, der Genusucht und Znchtlosigkeit gewichen. Diese Auflsung aller Ordnung zeigt sich in der Frechheit, mit welcher die P h o -cier den Tempel zu Delphi plnderten. Gegen sie riefen die Thebaner den macedonischen König Philipp zu Hlfe. ^ / J Philipp (der frher eine Zhit lang in Theben gelebt, von Epaminondas gebildet) hatte durch Einfhrung einer neuen Schlacht-Ordnung, der Phalanx, seine Macht erweitert, Thessalien und mehrere griechische Städte au der macedonischen und thraeischen Kste erobert, und suchte nun eine Gelegenheit, auch das zerrttete Hellas selbst zu unterwerfen. Er zog daher gegen die Phocier, besiegte sie und erhielt die Aufsicht der den Tempel zu Delphi. Darauf wandte er sich gegen die Softer, die ebenfalls das Eigen-thnm des delphischen Gottes verletzt hatten, und setzte sich nach ihrer Besiegung in Hellas fest. Vergeblich hatte der groe Redner Demosthenes in Athen vor seinen Plnen gewarnt. Demosthenes, Sohn eines wohlhabenden Waffenfabrikanten bildet sich zum Redner tritt zuerst in einem Prozesse gegen seine Vor-mnder mit wenig Glck als Redner auf studirt eifrig in einem unter-irdischen Zimmerstrkt seine Stimme am Meeresgestade wird Gerichtsredner endlich Staatsredner vor der athenischen Volksversammlung.

4. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 111

1874 - Kreuznach : Voigtländer
m A - 'ft Ihr hchster Gott war Wuotn (Odin), der Allvater, der jeg-lichen Segen spendete, insbesondere den Sieg verlieh: neben ihm Donar (Thor), der Donnergott, Ziu (Tyr), der, Kriegsgott, Fro (Freyr), der Gott der Fruchtbarkeit, Freya, die Gttin der Milde und Gte, der Ehe u. a. Die Verehrung der Gttin Nerthus (der Erdmutter) beschreibt der rmische Geschichtschreiber Taeitns. Auch Halbgtter werden genannt, wie Tuiseo's Sohn Mannus, Siegfried zc. zc.; endlich Naturgeister: Elfen, Nixen, Riesen, Zwerge, Kobolde 2c. zc. Der gttliche Wille wurde von weisen Fraueu (Veleda) verkndet. Der Gtterdienst fand in heiligen Hainen, auf Berggipfeln und an Quellen Statt (die Götter in Tempelwnden einzuschlieen oder der menschlichen Gestalt irgend hnlich zu bilden, erschien unvereinbar mit der Gre des Himmlischen"); als Opfer wurden Thiere (besonders Pferde), auch wohl Menschen dargebracht und gemeinsame Mahl-zeiten mit der Feier verbunden. 2. Gute Sitten vermochten bei den alten Deutschen mehr, als anderswo gute Gesetze". Als Hauptzge ihres Characters werden genannt: unbndiger Muth, Freiheitssinn, Vaterlandsliebe, Beutelust, Achtung gegen die Frauen, Gastfreundschaft, Treue und Redlichkeit, dabei Trunkliebe und Spielsucht. Wohnung und Kleidung einfach; Waffen ihr vorzglichster Schmuck; Hauptbe-schftigung Jagd- und Kriegsbung;. Hauswesen und Feldbau leiteten die Frauen. Hufige Gastmahle und Trinkgelage (Bier und Meth), verbunden mit Gesang, Schwerttanz und Berathnng ge-meinsamer Angelegenheiten. 3.*Das Volk zerfiel in Freie und Nichtfreie. Die Freien waren vollfrei oder nicht vollfrei. Bollfrei derjenige, welcher ein Allod oder festes Eigenthum besa; nicht vollfrei, wer kein Allod hatte und entweder untergeordnet daheim blieb oder ein Gut gegen Abgaben spter Feod genannt zu Lehen trug von einem andern Herrn, zu dessen Gesinde er gehrte, dem er hrig" war. Nichtfrei war der, welcher von dem Schutze eines Freien abhing und kein eigenes Recht hatte. Zu den Nicht-

5. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 151

1874 - Kreuznach : Voigtländer
151 Bei der nach Auen hin so glnzenden Macht der Kirche war brigens die Lauterkeit des christlichen Glaubens und Wandels sehr gesunken. Die Einfalt des Evangeliums war verdunkelt durch menschliche Satzungen, in denen die Kirchenlehre erstarrte; uerer Werkdienst hatte berhand genommen; Aberglaube wucherte im Volke; ein groer Theil der Geistlichen war einem verweltlichten (iebett hingegeben. Zwar erfuhr die weltliche Richtung der Kirche Widerspruch durch Arnold von Brescia, der die Einfachheit der aposto-tischen Zeit zurckfhren und besonders die weltliche Gewalt des Papstes beseitigen wollte; aber er fand in Rom den Feuertod. Von weit-greifendem Einflu auf die Kirche dagegen war der heilige Bernhard, Abt von Clairvanx (1150), durch den insbesondere der Orden der Cistercienser zu groer Blthe gebracht wurde. 88. Ritterthum und Stdtewesen; Kunst und Wissenschast. Das Zeitalter der Kreuzzge bildet den Hhepunkt des Mittelalters. Durch sie wurde das Ritterthum ausgebildet, der Handel erweitert und dadurch der Reichthum der Städte ver-mehrt, die Knste und Wissenschaften gefrdert. 1. Das Ritterthum hatte sich aus der Zahl derer.gebildet, die den Kriegsdienst zu Pferde leisteten. Die Ritter standen in der Mitte zwischen dem hohen Adel und denjenigen Freien, denen das Kriegshandwerk nicht herkmmlich war, und bildeten den An-fang des niederen Adels. In den Kreuzzgen waren sie der Kern der Heere. Als eigner Stand schlssen sie sich noch mehr ab in den Turnieren, zu welchen nur, wer von ritterlicher Herkunft (ritterbrtig) war und die Pflichten des Ritterstandes erfllte, zu-gelassen wurde. Diese Pflichten bestanden darin, da der Ritter seine Ehre unbefleckt erhielt, der Kirche gehorsam war, die Schwachen und Bedrngten beschtzte und gegen die Frauen Befcheidenheit und Hflichkeit beobachtete. Der Ritterstand hatte die drei Ab-stufungen des Edelknaben, des Knappen und des Ritters. Zu der Ritterwrde wurde der Knappe nach hinreichender Er-probung seiner Waffentchtigkeit durch den Ritterschlag erhoben. Die Ritterburgen, meist auf Berghhen, hatten als Hauptbestandteile den hohen Wartthurm (Berchfrit), das Herrenhaus (Palas) und das Frauenhaus (Kemenate). Durch die Kreuzzge gewann das Ritterthum hhere geistige Bildung,

6. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 225

1874 - Kreuznach : Voigtländer
225 (f 1798 in Petersburg), und in der dritten Theilnng 1795 wurde der polnische Staat vernichtet, indem sich die Eroberer so in den Rest desselben theilten, da Rußland das Land stlich vom Bug und Riemen (2000 Q.-M.), Oestreich den sdlichen Theil (800 Q.-M.), Preußen das Land links der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau (1000 Q.-M.) erhielt. 119. Die Kirche. Whrend in der vorigen Periode die christliche Kirche als die erste bewegende Macht im Vordergrunde stand, von der sowohl die tiefsten inneren Erregungen, wie die folgenreichsten ueren Kmpfe der Völker ausgingen, trat seit dem westflischen Frieden der Einflu der Kirche auf die Staatsangelegenheiten mehr zurck. 1. Was zunchst die evangelische Kirche betrifft, fo hatte.sich diese zwar die gesetzliche Anerkennung ihres Bestehens errungen; gleichwohl aber wurde sie in manchen Lndern von der katholischen Obrigkeit schwer bedrckt und in ihrem Umfange beschrnkt. So suchte sie Ludwig Xiv. durch harte Gewaltmaregeln in Frankreich auszurotten ( 104, 5); in Salzburg vertrieb der Erzbischos Graf Firmian 1731 die Evangelischen von Haus und Hof; in Ungarn wurde durch gewaltthtige Unterdrckung ihre Zahl um mehr als die Hlfte vermindert, in den andern streichischen Erblndern der evangelische Gottes-dienst vllig aufgehoben. Erst Kaiser Joseph Ii. stellte diesen wieder her und ertheilte den Evangelischen staatsbrgerliche Rechte. Der innere Zustand der evangelischen Kirche war zunchst während des 17. Jahrhunderts wenig erfreulich. Lutheraner und Reformirte lagen in bitterem Streite gegen einander; im Eif.er fr die reine Lehre berschtzte man das uere Bekenntni und verga darber allzusehr die Heiligung des Herzens und die Hebung der Liebe, durch welche der Glaube sich thtig erweisen soll. Gegenber diesem unfruchtbaren Wortglauben, der nicht selten mit weltlicher Sitte und roher Gesinnung verbunden war, wute Spener (gest. 1705 zu Berlin) eine lebendige, liebeseifrige Frmmigkeit , Andr, Grundri der Weltgeschichte. lote Auflage. 15

7. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 81

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 81 — schlug nur am oberen und am unteren Ende desselben einen Teil der Mauer ein. Dann grub er vom Stalle her Kanäle bis an zwei in der Nähe vorbeiströmende Flüsse. Damit war das Werk seiner Hände vollbracht. Das Weitere that das Wasser, das sich nun mit aller Macht aus den Flüssen durch die Kanäle in den Stall ergoß und den Mist in kurzer Zeit hinwegspülte. Staunend sah der König Angias dem unerwarteten Schauspiel zu und erkannte, daß des Helden Klugheit nicht minder groß sei, als seine Stärke. Aber den geizigen Mann gereute jetzt des Lohnes, den er dem Herakles für das wohlgelungene Werk versprochen hatte. Er weigerte sich, ihm die zugesagten Rinder auszuliefern, ja er leugnete geradezu, ihm ein Versprechen gemacht zu haben. Als des Königs eigener Sohn den treulosen Vater bat, dem Helden das gegebene Wort zu erfüllen, jagte er zornentbrannt den wackeren Jüngling aus dem Lande. Auch dem Herakles gebot er, sein Reich auf der Stelle zu verlassen. So ging der Held seines Lohnes verlustig. Später aber, als er seine Dienstzeit bei Enrysthens überstanden hatte, rächte er sich an dem wortbrüchigen Angias. Er zog mit einem Heere, das er um sich gesammelt, gegen ihu heran, zerstörte seine Stadt mit Feuer und Schwert und erschoß ihn mit seinem todbringenden Pfeil. Den redlichen Sohn desselben, der um seinetwillen vertrieben worden war, rief er aus der Verbannung zurück und setzte ihn zum Könige des Landes ein. A n d r ä, Griechische Heldensagen. 6

8. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 34

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 34 — auf Gewinn bedacht, wußte er sich durch Schlauheit und mancherlei Betrug unermeßlichen Reichtum zu erwerben. Seine Habsucht verleitete ihn, selbst Verrat gegen die Götter zu verüben. Da schickte ihm Zeus zur Strafe den Todesgott zu, daß er ihn in die Unterwelt hinabführe. Doch der schlaue Sisyphos merkte das Herannahen des Todesgottes, übersiel ihn unversehens und sperrte ihn in einen tiefen Kerker ein. Von nun an starb eine Zeitlang kein Mensch auf Erden. Endlich erschien der starke Kriegsgott Ares, befreite den Todesgott aus seinen Banden und übergab ihm den Sisyphos. Der mußte nun zwar in die Unterwelt hinabwandern; aber er hatte schon Vorsorge getroffen, daß er dem dunklen Schattenreiche alsbald wieder entrinne. Seiner Gattin hatte er aufgetragen, alle üblichen Totenopfer für ihn zu unterlassen; und als nun der Gott der Unterwelt sich unwillig darüber zeigte, daß diese Opfer ausblieben, sprach der listige Sisyphos: „Das ist ein sehr schweres Vergehen meiner Gattin gegen deine Majestät, hoher Beherrscher des Totenreiches! Ich kann darum hier gar nicht zur Ruhe kommen. So laß mich denn auf die Oberwelt zurückkehren, damit ich das gottvergessene Weib züchtige und zur Ordnung bringe. So rasch es irgend möglich ist, werde ich — ich schwöre es dir mit den heiligsten Eiden — wieder vor dir erscheinen, um hier endlich den vermißten Frieden zu finden." Der Gott ließ ihn gehen, und der Schlaue entrann abermals der Macht des Todes. Wieder

9. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 103

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 103 — deren König Eurytos war als Bogenschütze vor allen Helden hochberühmt und hatte einst den Herakles als Knaben in der Kunst des Bogens unterwiesen. Mehrere blühende Söhne, bogenkundig wie er selbst, umgaben den Vater, und die Schönheit seiner blondhaarigen Tochter Jöle zog viele edle Jünglinge als Freier herbei. Doch der König verkündete, daß er nur demjenigen unter den Bewerbern die Jungfrau zum Weibe geben werde, der ihn und seine Söhne im Bogenschießen übertreffe. Keiner der Jünglinge aber vermochte diesen Kampf zu bestehen. Da erschien auch Herakles als Bewerber um die schöne Königstochter, schoß mit dem Eurytos und den Enrytiden um die Wette und besiegte sie alle. Allein der verheißene Kampfpreis wurde ihm versagt. „Wie sollt' ich," sprach Eurytos mit bitterem Hohne, „mein königlich Kind mit einem Manne verbinden, der dem Enrysthens als Knecht gedient, der seine eigenen Kinder gemordet hat!" „Aber," erwiderte Herakles, „warum hast du mich denn zum Wettkampfe zugelassen, wenn du mir dein Wort nicht erfüllen willst? Schäme dich doch, meines Unglücks zu spotten, das ich schwer gebüßt habe. Ein Sohn des großen Zeus, ein Held, dessen Ruhm die Welt erfüllt, ist wahrlich nicht unwert, dein Eidam zu werden." Doch Eurytos beharrte auf seiner Weigerung. Da verließ Herakles voll tiefen Verdrusses das Haus des wortbrüchigen Königs. „Die Rache wird nicht ausbleiben," rief er dem Eurytos zu, als er fortging.

10. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 36

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 36 — Korinth. Er hatte das Unglück, auf der Jagd mit einem Wurfspieß, den er nach einem Hirsch geworfen, seinen Bruder zu treffen und zu töten. Darum mußte er flüchtig gehen; denn wer, auch ohne Vorsatz, einen Mord begangen hatte, wurde als ein Befleckter ans seiner Heimat verstoßen. So kam er zu dem König von Argos, einem seiner Verwandten, der ihn gütig aufnahm, durch Sühnopfer von der Blutschuld reinigte und als Freund in seinem Hause behielt. Aber nach einiger Zeit verklagte die Königin den Jüngling, dem die Götter Schönheit und edle Männertugend verliehen hatten, bei ihrem Gemahl, daß er sie zur Untreue habe verleiten wollen. Das war eine von ihr ersonnene Lüge; denn sie haßte den Bellerophontes eben darum, daß er ihr leichtfertiges Begehreu, sie, die Vermählte, mit schändlicher Hintergehung ihres Gatten zu seinem Weibe zu nehmen, verschmäht hatte. Aber der König schenkte den verleumderischen Worten seiner Gemahlin Glauben und beschloß, den Jüngling zu töten; indes graute ihm doch davor, selbst Hand an seinen Gastfreund zu legen. Er schickte ihn daher nach Kleinasien zu seinem Schwiegervater, dem Könige Jobates von Ly eien, und gab ihm ein zusammengefaltetes Täfelchen mit, in welchem gewisse eingeritzte Zeichen die Aufforderung enthielten, den Überbringer nach seiner Ankunft zu töten. Ohne Schlimmes zu ahnen, machte Bellerophontes die weite Fahrt über das Meer nach Lycien und kam zu Jobates. Der König empfing, nach der
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